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Los 293

Seltene Büste des Buddha Shakaymuni

Schätzpreis:

10.000 € - 15.000 €

Zuschlagspreis:

Beschreibung:

Korea, der Kopf 8./9. Jh., der Stand 18. Jh.
H. 32/45 cm
Zweiteilige Büste mit Kopf des Buddha Shakyamuni aus Stein, der vermutlich ins 8./9. Jh. datiert wird. Feine Gesichtszüge mit niedergeschlagenen Augen unter gewölbten Augenbrauen, die in den Nasenrücken übergehen über einem geschlossenen Mund mit vollen Lippen. Das Haar in spiralförmigen Locken gekämmt mit niedriger 'usnisha' mit 'ratna'. Der Stand in Form der Brustpartie mit seitlich angeschnittenen Armen aus Holz mit partiell goldfarbener Lackfassung.
Sammlung Dr. Rainer Kreissl (1924 - 2005) - Bedeutende süddeutsche Privatsammlung, erworben bei Neumeister München, 4.11.1982, Lot 425
Der Buddhismus, der im vierten Jahrhundert aus China kam, schlug in Korea schnell Wurzeln und wurde trotz seiner ausländischen Wurzeln zu einer einflussreichen politischen, religiösen und kulturellen Kraft während der Zeit der Drei Reiche (57 v. Chr. - 668 n. Chr.) und der darauf folgenden vereinigten Silla-Dynastie (668-935 n. Chr.). Die frühesten koreanischen buddhistischen Skulpturen, die auf das späte vierte oder frühe fünfte Jahrhundert datiert werden, bestehen aus vergoldeter Bronze und gebranntem Ton und lehnen sich eng an zeitgenössische chinesische Modelle an. Bis zum siebten Jahrhundert hatten sich jedoch eigene koreanische Stile und ikonografische Typen herausgebildet, wie die weltberühmte Skulptur aus vergoldeter Bronze, die den nachdenklichen Bodhisattva Maitreya (Nationalschatz Nr. 83) darstellt und sich heute in der Sammlung des National Museum of Korea in Seoul befindet (siehe: National Museum of Korea, Masterpieces of Early Buddhist Sculpture, 100 BCE - 700 CE, Seoul: National Museum of Korea, 2015, S. 272-275, Nr. 129). Im Jahr 660 n. Chr. eroberte das Silla-Königreich Baekje und besiegte 668 n. Chr. durch ein Bündnis mit Tang-China Goguryeo (37 v. Chr. - 668 n. Chr.), womit die Zeit der Drei Reiche zu Ende ging, die vereinigte Silla-Dynastie gegründet und die Halbinsel politisch geeint wurde. Der Buddhismus genoss während der Zeit des vereinigten Silla staatliche Schirmherrschaft. Zwei der größten architektonischen Monumente Koreas, der Bulguk-sa-Tempel und die Seokguram-Grotte, wurden unter königlicher Schirmherrschaft errichtet zwischen 751 n. Chr. und 774 n. Chr. in der Silla-Hauptstadt, dem heutigen Gyeongju, errichtet. Beide Tempel sind heute noch erhalten und wurden 1995 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Wie nicht nur die exquisiten Steinreliefs in Seokguram, sondern auch der prächtige Steinkopf in diesem Verkauf zeigen, gehören die Skulpturen aus der Zeit der vereinigten Silla zu den heitersten buddhistischen Skulpturen, die je in Korea geschaffen wurden. Diese majestätischen koreanischen Skulpturen nehmen zu Recht ihren Platz unter den Meisterwerken der Weltbildhauerei ein.